"Mit der Zeit wurde die Oberfläche des Wassers zu einem wunderbaren

Buch für mich. Für den Uneingeweihten war das Buch in einer unverständlichen Sprache verfasst. 

Aber mir gab es rückhaltlos seine bestgehüteten Geheimnisse preis, so klar und deutlich, als rede es zu mir.  

Das Buch war nicht eins von denen, das man einmal liest und danach beiseite legt. Dieses Buch erzählt jeden Tag eine neue Geschichte."

 

Mark Twain 

Unsere Erlebnispädagogik

Auch Mädchen begeistern sich für die elegante Wurftechnik des Fliegenfischens.

Foto oben Klaus Kamphausen

Foto unten Christian Ehrhardt


Besonders in urbanen Ballungszentren schreitet die Naturentfremdung rasant voran. Statt sich mit ihrer heimischen Lebenswelt auf vertrauten Fuß zu stellen, verbringen unsere Kinder immer mehr Zeit mit Tabletcomputer, Smartphone und digitalen Netzwerken.
Der Mangel prägender Naturerlebnisse führt nicht nur zu großen Wissenslücken über ökologische Zusammenhänge, sondern hat auch negative Auswirkungen auf die Persönlichkeitsentfaltung. Neugierde, Entdeckerlust und Kreativität nehmen ab, vorgefertigtes Entertainment und anspruchslose Bespaßung behindern eigene Erfolgserlebnisse und mindern das Selbstvertrauen.
Eine alarmierende Jugend-Studie der Universität Marburg zeigt, dass die junge Generation kaum noch über Grundkenntnisse der heimischen Naturwelt verfügt. So glaubten beispielsweise 70 Prozent der befragten Erstklässler, Enten seien ihr Leben lang gelb. Lediglich ein Fünftel aller befragten Kinder und Jugendlichen wusste, dass die Hagebutte die Frucht der Rose ist.
An die Stelle praktisch erworbenen Naturwissens treten romantische Naturverklärung und ideologische Naturschutzdoktrinen. So manifestiert sich in der jungen Generation die Überzeugung, der Mensch müsse als Schädling und Naturzerstörer aus unseren Landschaften ausgegrenzt werden. Fast die Hälfte der Befragten hielt das Betreten des Waldes und das Übernachten unter Bäumen für ökologisch bedenklich. Jäger und Angler gelten bei vielen Jugendlichen als Tiermörder, über ihr Engagement im Naturschutz und ihre Bemühungen zum Erhalt der Artenvielfalt wissen die wenigsten Bescheid.
Unser Projekt „Isarschnuppern“ möchte der jungen Generation ein unmittelbares Naturverständnis zurückgeben. Wir wollen den Kindern und Jugendlichen ins Bewusstsein rufen, dass der Mensch Teil der Schöpfung ist und wir die Natur schützen müssen, aber gleichzeitig auch nutzen dürfen.
Inhalt sämtlicher Kurse ist deswegen die Sensibilisierung für einen schonenden Umgang mit der Natur und ihren Ressourcen. Wir wollen aber auch zeigen, dass unsere Naturräume dem Menschen gesunde und nachhaltige Lebensmittel schenken – ganz ohne Massentierhaltung und Schlachthof-Elend.
So lernen die Kinder am Isarstrand, welche Fischarten der Angler unter welchen Voraussetzungen entnehmen darf und welche geschützten Fische sofort wieder schonend zurückgesetzt werden müssen. Interessierte Kinder können zusehen, wie Fische sachgerecht ausgenommen werden, damit der Mensch sie als wertvolles Lebensmittel verzehren kann. Zum respektvollen und bewussten Umgang mit der Natur gehört schließlich auch die Erkenntnis, dass in unseren Gewässern keine Fischstäbchen schwimmen und auf der Weide keine Schnitzel stehen.       

Überraschende Entdeckung: In der Münchner Isar leben sogar Biber.